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Trainingseinstieg für den 4trails: Berge laufen tut weh

Von Gregor Elskamp am 25.02.13

Ein gutes Viertel Jahr ist verstrichen, seit wir den 4trails als Ziel Nummer eins für 2013 angekündigt haben. Nach einer guten Laufsaison 2012 ist uns das leicht über die Lippen gekommen und der Einstieg fiel uns nicht schwer: Ausrüstung kaufen, Hotels buchen und Veranstaltungsvideos auf YouTube suchen waren unsere ersten Aktivitäten. Jürgen hat auch mit der Anmeldung sofort ernst gemacht. Bei Torsten und mir hat die Anmeldung schon etwas länger gedauert, aber seit ein paar Wochen stehen wir alle in der Teilnehmerliste und der Startschuss für die Vorbereitung ist gefallen.

In den letzten Monaten waren wir eher halb bei der Sache. Draußen war es gefühlt immer dunkel und das naßkalte Wetter hat nicht gerade dazu eingeladen, in eine sortierte Vorbereitung für einen Rennen einzusteigen, das noch mehr als ein halbes Jahr weit weg liegt. Allgemein vorherrschende Meinung: Wir haben Zeit genug. Jetzt sind es noch viereinhalb Monate und seit ich mir vor zwei Wochen zum ersten Mal das Höhenprofil angeschaut habe, beschleicht mich das Gefühl, dass wir jetzt nicht mehr Zeit genug haben. Meinen 12-Wochen-Plan habe ich vorsichtshalber auf 20 Wochen erweitert.

Jeder war im Trail-Training bisher für sich unterwegs und hat auf seine Weise ein paar neue Sachen ausprobiert. Jürgen hat sich im November und Dezember kurz hintereinander einen Ultra-Trail in Belgien und den Siebengebirgs-Marathon reingedrückt. Beim Ultra-Trail wurden Jürgen zum ersten Mal die Grenzen aufgezeigt. Das Warnsignal hinderte ihn aber nicht daran, kurz danach für ein paar Wochen in die Winterpause abzutauchen. Kaum wieder aufgetaucht, folgte im Ski-Urlaub ein Lauf rauf auf über 2000 Metern Höhe. Die Luft wurde dünner, am Ende tat ihm alles weh und das Immunsystem hat sich anschließend eine kleine Auszeit genommen. Wohlgemerkt, das war nicht einmal eine halbe 4trails-Etappe.

Torsten und ich haben in den letzten Wochen auch so unsere Erfahrungen gemacht. Die Treppenstufen an der Glessener Höhe sorgen bei Torsten regelmäßig dafür, dass er zwei Tage später beim Dienstags-Lauftreff der Central-Läufer noch Restmüdigkeit in den Knochen hat. Ich war ebenfalls einige Male zum Treppenlauftraining in einem Kölner Hochhaus unterwegs. Beim ersten Mal hat sich die Muskulatur schon nach zehn Stockwerken des ersten Aufstiegs verabschiedet. Ich war schockiert, wie schlecht ich kräftemäßig aufgestellt war. Ich habe mich trotzdem vier Mal auf über 100 Meter hochgequält. Mit zitternden Beinen bin ich zwei elendig lange Kilometer nach Hause gelaufen, habe mich aufs Sofa gelegt und mich für den Rest des Abends nicht mehr von der Stelle bewegt. Den nächsten Tag konnte ich getrost trainingsfrei nehmen. Nach ein paar Mal bin ich jetzt soweit, dass ich es gut nach Hause schaffe. Den Ruhetag danach brauche ich aber immer noch.

Nicht nur die Treppenläufe, auch die Läufe im Gelände haben es in sich. Am Karnevals-Samstag habe ich einen Ausflug zum Nürburgring genutzt, um eine Runde über die Nordschleife zu drehen. 500 Höhenmeter und 22 km Tiefschnee machten die Runde zu einer der schwersten, die ich bisher gelaufen bin. Am nächsten Tag gab es wieder einen Ruhetag. Mehrere Tage hintereinander Hügeltraining sind zurzeit noch eine Nummer zu groß für mich. Ein Highlight hatte ich vor ein paar Wochen am Königsstuhl in Heidelberg. 800 Höhenmeter, 23 km und es fühlte sich so an, als könnte ich noch eine Weile weiter laufen. So stelle ich mir das vor. Bergauflaufen und geduldig die Steigungen über sich ergehen lassen. Das werden wir lernen müssen, wenn im Sommer mehrmals Anstiege mit deutlich mehr als 1000 Höhenmetern am Stück anstehen.

Am Sonntag hatten wir unser erstes gemeinsames Trail-Training im Ahrtal. Jürgen kennt sich in seiner Heimat bestens aus und hat uns einige knackige Anstiege serviert. Keine Gnade trotz Eis und Schnee. Torsten und ich haben zum ersten Mal unseren neuen Hightech-Laufrucksack ausprobiert. Der sitzt perfekt und ist beim Laufen kaum zu spüren. Guter Kauf. Eilig haben wir es auf unserer Runde nicht. Einige kleine Pausen gönnen wir uns, um kurz zu verschnaufen, den Blick über das schneebedeckte Tal zu genießen und ein paar Fotos zu schießen. Ein paar Wege dürfen wir durch unberührten Schnee laufen. Anstrengend, aber ein großer Spaß. 2:15 Stunden Laufzeit und 22 km haben wir am Ende. Wir sind uns sicher, wenn der Schnee weg ist, schaffen wir deutlich mehr. Wenn die Tage länger werden, wollen wir solche Läufe auch in der Woche nach der Arbeit machen.

Einige Vorbereitungswettkämpfe haben wir uns auch schon ausgesucht. Mitte April gehts zum Keep on Running nach Alzenau in Hessen. Dort haben wir die Gelegenheit, ein kleines Mehrtagesrennen auf Trails auszuprobieren. Zwei Wochen später folgt der Hermannslauf. Jürgen und Torsten wollen zusätzlich im Mai zum Hollenlauf und Rheinsteig-Extremlauf. Und Ende Mai ist ein verlängertes Wochenende zum Kurztrainingslager nach Garmisch geplant. Den Edinburgh-Marathon mit den Central-Läufern hätten wir auch gerne mitgemacht. Den müssen wir leider sausen lassen, da wir sonst mit der Trail-Vorbereitung nicht mehr parat kommen.

So langsam beginnen wir, uns auf den 4trails einzuschießen und freuen uns auf die kommenden Trainingswochen. Wir sind gespannt, was uns noch alles passiert.

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