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Wasserstandsmeldung 4trails: Bergisches Land und Siebengebirge sind unser Trainingsrevier
Von Gregor Elskamp am 27.05.13
Der 4trails rückt näher und näher. Bis zum Rennen sind es noch 8 Wochen und so langsam geht es im Training ans Eingemachte. Die wichtigsten Trainingswochen stehen jetzt unmittelbar bevor. Dass damit auch das Risiko steigt, sich zu verletzten oder zu überdrehen, haben wir alle drei deutlich zu spüren bekommen. Der Hollenlauf vor zwei Wochen im sauerländischen Bödefeld (siehe Bericht von Jürgen) über 42 bzw. 67 km war eigentlich als langer Trainingslauf und nicht als Wettkampf gedacht. Den Lauf haben wir alle gut hinbekommen, aber mit der Belastung haben wir es wohl etwas zu gut gemeint. Plan war, am Tag nach dem Hollenlauf eine kurze Runde zu drehen, um zu schauen, wie man nach einem langen Tag wieder in die Gänge kommt. Daran war aber nicht zu denken. Nicht nur am nächsten Tag hat es uns umgehauen. Wir haben gleich die ganze nächste Woche zur Ruhewoche erklärt.
Und damit nicht genug. Jürgen fing sich eine Überlastung am vorderen Scheinbein ein, stellte für ein paar Tage einen pinken Tapeverband zur Schau und begnügte sich mit Schwimmen, Mountainbiken, Physiotherapie und Yoga. Bei mir war einige Tage die Wadenmuskulatur verhärtet. Die Befürchtung, die Achillessehne könnte etwas mitbekommen haben, hat sich zum Glück nicht bestätigt. Alle Schmerzen sind wieder weg. Es lebe der Sport. Nur Torsten war nach ein paar Tagen wieder topfit und postete stolz seine schnellen Intervallzeiten. Nichts mehr zu merken von dem Gejammer, das wir uns nach den ersten Trainingseinheiten im Gelände anhören mußten.
Ansonsten sind wir guter Dinge. Wir haben einige trainingsreiche Wochen hinter uns, einige Wettkämpfe mit für uns sehr guten Ergebnissen gemacht und stellen fest, dass wir unsere Ausflüge ins Siebengebirge und ins Bergische Land immer besser wegstecken. Das Trailrunning ist eine tolle Abwechslung nach jahrelangem Straßenlauftraining. Die 23-km-Runde zwischen Mühlheimer Brücke und Rodenkirchener Brücke, für die man gute Gesprächsthemen braucht oder sein Gehirn ausschalten muß, haben wir längst satt. Im Gelände sind die langen Läufe viel kurzweiliger. Im Siebengebirge haben wir schon Touren von mehr als 3 Stunden gemacht. Körperlich anstrengend, aber für den Kopf kein Problem.
Jürgen ist der mit Abstand heißeste Trailrunner in unserer Riege. Am liebsten würde er gar nicht mehr auf Asphalt laufen. Zuletzt mußte er feststellen, dass er nicht einmal mehr einen ordentlichen Trainingsschuh für das Straßentraining im Schrank hatte. "Wer kommt mit nach Immekeppel?" heißt es immer wieder. Von dem kleinen Örtchen im Bergischen Land kann man prima Trailläufe auf kleinen Wegen mit für Kölner Verhältnisse vielen Höhenmetern machen. Jürgen ist ständig auf der Suche nach neuen Routen. Immekeppel ist zurzeit klarer Favorit. Vermutlich wird es aber nicht lange dauern, bis wieder etwas Neues auf dem Plan steht. Wir stellen immer wieder fest, wie schnell man aus der Großstadt heraus im Grünen sein kann, Ruhe haben, frische Luft durchatmen und sich ein bisschen wie im Urlaub fühlen kann. Unsere GPS-Uhren erweisen uns hier gute Dienste. Route im Internet aus den verschiedenen GPS-Foren herunterladen, auf die Uhr spielen und nachlaufen. Am Ende ist die Spannung immer groß, wie viele Höhenmeter wir geschafft haben.
Höhenmeter sind schön und gut, aber allein das reicht noch nicht, um den 4trails in einigermaßen akzeptablen Zustand zu überstehen. Torsten Schneider, ein erfahrenen Trailrunner, der uns freundlicherweise schon ein paar Mal auf die schönsten Routen im Siebengebirge geführt hat, warnt uns immer wieder davor, das Bergablaufen zu trainieren. "Da schreddert Ihr Euch die Muskeln". Den Satz vergesse ich nicht. Wie sehr Torsten damit Recht haben muß, wurde mir ansatzweise bewußt, als ich beim Hollenlauf nach 40 km kurz vor dem Ziel einen Berg steil bergab laufen mußte. Wenn die Beine nicht mehr taufrisch sind, wird das zu einer echten Herausforderung. In Bödefeld ging es nicht einmal einen Kilometer bergab. Beim 4trails sollen es bis zu 8 km sein.
Die Route vom 4trails kennen wir bisher nur von der Karte. Das wird sich diese Woche ändern, falls uns nicht der Wintereinbruch in den Alpen nicht einen Strich durch die Rechnung macht. Mittwoch nachmittag gehts zu einem Kurztrainingslager nach Oberstdorf. Bis Sonntag wollen wir dort zum Teil auf der Originalstrecke trainieren. Am liebsten würden wir auch in die Höhe gehen. Schließlich geht es auf der vierten Etappe bis auf fast 2.800 Meter hoch. Derzeit sieht es aber so aus, als wenn wir in dieser Höhe höchstens Ski fahren können. Die Schneefallgrenze liegt derzeit bei 1.200 Meter Höhe. Kühl und regnerisch wirds wohl auch werden. Wie gut, dass unsere Ferienwohnung einen Ofenkamin hat.
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