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42 km über den Röntgenweg

Von Jürgen Ley am 02.11.11

Nachdem ich tagelang überlegt habe, ob ich beim Röntgenlauf die Marathon- oder Supermarathon-distanz (63 KM) wähle, habe ich mich kurz vor dem Lauf für den Marathon entschieden. Und eines vorweg: Die Entscheidung war richtig.

Wieder einmal klingelt der Wecker an einem Sonntagmorgen um 5.30 Uhr. Heute steht eine Fahrt nach Remscheid an, wo zum 11. Mal der Röntgenlauf stattfindet. Hierbei handelt es sich um einen Lauf mit bis zu 1.100 Höhenmeter, welcher auf dem historischen Röntgenweg ausgetragen wird.

Um Punkt 8.30 Uhr fällt der Startschuß und bevor ich es realisiere, geht es nach der Rechtskurve bereits bergauf. Vielleicht wäre es doch sinnvoller gewesen, mich vorher ein wenig warmzulaufen, schießt es mir nun durch den Kopf. Da sowohl Halb-, als auch Marathon-, Supermarathon- und Staffelläufer gleichzeitig auf die Strecke gehen, fällt es mir am Anfang schwer, den Überblick zu behalten. Nach einigen Kilometern habe ich mich dann mit Andrej Bullach zusammengefunden, der sich an diesem Tag für die Ultradistanz entschieden und ein für seine Verhältnisse überschaubares Tempo angeschlagen hat, so dass genügend Zeit bleibt, Geschichten zu erzählen und für wenig Langeweile zu sorgen.

Und bevor ich mich versehe, haben wir nach 1.31 bereits die Halbmarathondistanz geschafft. Ab hier wird es dann schlagartig leer auf der Strecke und ich versuche, ein klein wenig an Tempo zuzulegen, um auf den einigermassen ebenen Passagen ein wenig Puffer für die anstehenden Steigungen herauszulaufen. Dass die 2. Hälfte jedoch so einsam wird, hätte ich nicht gedacht.

Da auch kaum KM-Markierungen vorhanden sind, ist das Ganze eher ein Glücksspiel und es lässt sich nicht wirklich vorhersagen, ob ich meine Zielzeit von 3:10 schaffe. Glücklicherweise kommt durch die vielen An- und Abstiege sowie das wechselnde Terrain auch weiterhin keine Langeweile auf. Der Körper macht sich auch erst nach exakt 3 Stunden bemerkbar (rechter Oberschenkel) und kurze Zeit später erhalte ich dann bereits die Info, dass es nur noch 1.000 Meter bis zum Ziel sind. Noch einmal beschleunigen (trotz Abwärtspassage) und dann bin ich tatsächlich in 3:10:51 als Gesamt 5. und Sieger der M40 im Freibad angekommen.

Alleine schon wegen der perfekten Organisation und den sehr motivierten Helfern an der Strecke werde ich im nächsten Jahr wieder an der Startlinie stehen. Ob es dann die Langdistanz wird, bleibt abzuwarten. Von mir gibt es auf jeden Fall eine klare Empfehlung für die Veranstaltung: unabhängig, welche Distanz gelaufen wird!