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Die Generalprobe am Fühlinger See oder auch das Wechselbad der Gefühle

Von Thomas Bornemann am 25.09.12

Wie nah Freud und Leid beisammen liegen können, wurde den beiden Teilnehmern des Central-Teams beim Halbmarathon am Fühlinger See bewusst. Die Rahmenbedingungen waren ideal. Gut 14 Grad, kein Regen und anfangs kaum Wind, der allerdings später auffrischte. Torsten Trems war angetreten, seine Form zu testen und allen Wettpaten das Fürchten zu lehren. Seine Vorbereitung lief sehr gut und er hätte sich an diesem Tag selbst noch nachträglich das schönste Geburtstagsgeschenk machen können.

Aber hätte, wenn und aber, man merkt schon, daraus wurde nichts… Was war geschehen? Nachdem sehr viele starke Läufer in den vorderen Reihen der Startaufstellung erkannt wurden, ging es von Anfang an richtig zur Sache. Alles lief gut bis etwa Kilometer 8. Die asphaltierte Strecke entlang der Regattabahn geht an dieser Stelle noch gute 250m gerade aus. Die Rennstrecke aber verlief links herum, über einen unscheinbaren, von Baumwurzeln durchzogenen Weg. Keine Pfeile auf der Strecke, keine Absperrung und kein Ordner, der den Weg weist. Da kam es wie es kommen musste. Torsten und sein Wettstreiter Nikki Johnstone wählten den falschen Weg und legten mit noch etwa 8 weiteren Läufern 500m extra ein. Durch diese Extratour fiel Torsten vom 5. auf den 15. Platz zurück. Der Rhythmus war dahin, der Ärger groß und die Motivation eigentlich dahin.

Was am Ende dann noch heraus kam, ist umso beachtlicher: Platz 7 (2. M35) und eine Zeit von 1:17:24 Std. Zieht man nun für den Abstecher ca. 1:50 Min. ab, wäre das eine neue, persönliche Bestzeit gewesen. Umso ärgerlicher, aber eigentlich auch wieder motivierend, denn die Form stimmt und eine Generalprobe muss doch auch danebengehen. Etwas trösten wird Torsten auch die Tatsache, dass auch die PB nicht zum Podium gereicht hätte, denn mit einer national beachtlichen Zeit von 1:07:16 Std. kam Daniel Schmidt von der DSHS Köln als Sieger ins Ziel, mit fast 4 min. Vorsprung auf den Zweitplatzierten und weitern 46 sec. auf den Dritten Platz. Torsten „hätte“ sich dann auf Rang 5 einsortiert.

Ganz anders lief es bei mir. Auch ich befinde mich in der Vorbereitung auf den Köln-Marathon und habe ebenfalls den Testwettkampf am Fühlinger See ausgesucht. Das ist nicht sehr verwunderlich, weil dies meine Heimstrecke ist, an der ich schon viele Runden gedreht habe (ich hätte mich also nicht verlaufen;-). Nachdem ich vor 4 Wochen beim DSHS Halbmarathon meine PB um über 2 min. verbessert hatte, war mein Plan, diese nochmals leicht zu verbessern (übrigens erst mein 3. HM). Vom Start weg lief es sehr gut und flüssig, so dass meine Durchgangszeit bei 10km mit 43:20 Min. besser war als meine generelle Bestzeit über diese Distanz. Die Frage war, wann kommt der Einbruch? Aber er ließ vergeblich auf sich warten. Auch der stärker werdende Gegenwind auf der Gegengeraden konnte mich nicht stoppen und so lief ich mit 1:31:20 Std. eine unglaubliche Zeit, die über 4min. unter der 4 Wochen alten Marke lag! (Ich schätze mein Marathonziel von 3:30 Std. muss ich nochmal überdenken?)

Mein besonderer Dank gilt Gregor und Jürgen, die mich auf dem letzten km nochmals richtig angefeuert haben, unter anderem mit den Worten: „Hau rein, oder Du kriegst am Dienstag ein „dislike“ von mir!“ Ich hoffe, nun nicht, lieber Jürgen!